PCOS

10 ANZEICHEN FÜR POLYZYSTISCHES OVARSYNDROM

Wenn Sie sich fragen, ob Sie eventuell unter polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) leiden könnten, machen Sie doch unseren kleinen Selbsttest und schauen Sie, ob Sie typische Anzeichen für PCOS bei sich selbst erkennen können.

Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS)

Bei dem polyzystischen Ovarsyndrom, abgekürzt PCOS, handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem der Hormonhaushalt einer Frau gründlich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das kann zur Ausbildung der namensgebenden Zysten im Bereich der Eierstöcke führen, macht sich aber auch in Störungen des Menstruationszyklus, der Fruchtbarkeit, des Stoffwechsels und des äußeren Erscheinungsbildes bemerkbar.

PCOS betrifft ungefähr 1 von 10 Frauen im gebärfähigen Alter, jedoch glauben Experten, dass fast die Hälfte aller Frauen mit Polyzystischem Ovarsyndrom überhaupt nichts von ihrer Erkrankung wissen.

Daher kann es sinnvoll sein, einmal einen Blick auf ein paar typische äußere Zeichen für PCOS zu werfen. Wenn Sie mehrere dieser Symptome bei sich selbst beobachten, ist es Zeit, sich medizinisch beraten zu lassen, und Klarheit in die Sache zu bringen. Getreu dem Motto: „Wissen ist Macht“.

Machen Sie den PCOS Selbsttest – treffen mehrere dieser Anzeichen auf Sie zu?

Zeichen 1: Obwohl Sie definitiv nicht schwanger sind, haben Sie schon seit längerem keine Tampons oder Binden mehr gebraucht:
Obwohl manche Frauen mit PCOS durchaus auch regelmäßige Perioden haben können, so sorgen veränderte Hormonwerte bei PCOS doch häufig dafür, dass der Menstruationszyklus aus dem Takt gerät. Bei 40 % aller Betroffenen ist zudem der Insulinspiegel erhöht, was das hormonelle Ungleichgewicht weiter verstärkt. Frauen mit PCOS haben daher häufig unregelmäßige Zyklen und ausbleibende Monatsblutungen. Von unregelmäßigen Perioden spricht man dann, wenn eine Frau 8 oder weniger Blutungen pro Jahr hat, oder wenn die Zyklen länger als 35 Tage sind. Auch kann die Blutungsstärke besonders schwach oder außergewöhnlich stark ausfallen.

Anzeichen 2: Sie nehmen ständig weiter zu, obwohl Sie wirklich nicht übermäßig essen:
Ungefähr die Hälfte aller Frauen mit PCOS nehmen an Gewicht zu und haben mehr Probleme als andere, dieses wieder los zu werden.

Hinweis 3: Sie kommen kaum durch den Morgen?
Viele PCOS Patientinnen berichten, dass sie sich häufig müde und schlapp fühlen. Dazu mag auch Schlafmangel beitragen. Gleichzeitig ist da auch immer wieder die Lust auf einen süßen Energiebooster…

Symptom 4: Haare wachsen an unvorteilhaften Stellen:
Typisch für PCOS ist ein übermäßiger Haarwuchs im Gesicht, an den Armen, auf dem Rücken, Bauch Brust, Beinen und den Füßen. Medizinisch wird dieses Phänomen als Hirsutismus bezeichnet und lässt sich ebenfalls auf die Veränderungen im Hormonspiegel mit einem Übermaß an männlichen Hormonen zurückführen.

Anzeichen 5: … und verdünnisieren sich woanders:
Gemeinerweise lässt der Haarwuchs gleichzeitig andernorts zu wünschen übrig – das Haupthaar wird bei vielen Betroffenen schütter – hier ist die Schuld bei einem Übermaß männlicher Hormone zu suchen.

Problem 6: Der Schwangerschaftstest ist einmal wieder negativ:
PCOS ist eine der Hauptursachen für unerfüllten Kinderwunsch. Für die Empfängnis wird dann manchmal etwas medizinische Unterstützung benötigt – aber keine Angst, oft haben bereits kleine Maßnahmen große Wirkungen!

Thema 7: Hauttechnisch fühlen Sie sich wieder wie ein Teenager?
Hormonveränderungen mit erhöhten Androgenwerten begünstigen die Entwicklung von unreiner Haut, Akne und Hautverfärbungen.

Hinweis 8: Sie stehen öfter neben sich?
Viele Patientinnen verspüren häufige Stimmungsschwankungen, aber auch Depressionen und verstärkte Ängste.

Problem 9: Ihr Verbrauch an Schmerzmitteln ist besonders hoch:
Hormonelle Veränderungen äußern sich häufig auch durch Kopf- und Unterbauchschmerzen.

Anzeichen 10: Schafe zählen hilft auch nicht immer:
Frauen mit PCOS berichten oft von Schlafproblemen. Natürlich können viele Faktoren den gesunden Schlaf beeinflussen, aber PCOS ist mit dem Auftreten von Schlafapnoe in Verbindung gebracht worden. Dabei kommt es während des Schlafens zu kurzen Atemaussetzern. Fragen Sie Ihren Partner – meist weiß er bzw. sie es viel besser als Sie selbst.

Medizinische PCOS Diagnose

Treffen einige dieser Anzeichen und Symptome auf Sie zu? Fragen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin danach und finden Sie heraus, worum es geht. Zur Diagnose wird man Ihnen einige Fragen stellen, eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung Ihrer Eierstöcke durchführen. Um tatsächlich mit PCOS diagnostiziert zu werden, werden normalerweise die sogenannten Rotterdam-Kriterien angewendet, die das Vorhandensein von zwei der folgenden drei Kriterien erfordern:

• Oligo / Anovulation

• Hyperandrogenismus, entweder klinisch festgestellt beispielsweise aufgrund von Hirsutismus oder biochemisch gezeigt (erhöhter FAI oder freies Testosteron)

• Polyzystische Eierstöcke im Ultraschall

Andere Ursachen wie angeborene Nebennierenhyperplasie, Androgen-sekretierende Tumore, Cushing-Syndrom, Schilddrüsenfunktionsstörung und Hyperprolaktinämie müssen ausgeschlossen werden.

Über den Autor

Dr. rer. nat. Birgit Wogatzky

Die Diplom-Biologin und Ernährungsexperting Dr. rer. nat. Birgit Wogatzky befasst sich seit vielen Jahren mit den Bedürfnissen von Kinderwunschpaaren. Für den „fruchtbarkeit-blog“ berichtet sie immer wieder in allgemein verständlicher Weise von aktuellen Forschungserkenntnissen rund um das Thema „Lifestyle und Ernährung bei Kinderwunsch.

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